DIE SONDERAUSSTELLUNG
Jürgen Schieferdecker, Maler, Grafiker und Objektkünstler, Architekt und Hochschullehrer, wurde 1937 in Meerane geboren. In seiner Heimatstadt besuchte er ab 1943 die Schule und legte 1955 das Abitur in der Goetheschule ab.
Danach studierte er bis 1962 an der Technischen Hochschule Dresden Architektur und war anschließend als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei dem Architekten Professor Bernhard Klemm tätig. 1993 übernahm Schieferdecker die Professur für Bildnerische Lehre am Institut für Grundlagen der Gestaltung und Darstellung an der Fakultät der TU Dresden. Für sein künstlerisches Schaffen wurde Professor Jürgen Schieferdecker mit vielen nationalen und internationalen Auszeichnungen geehrt und in viele Ämter berufen.
Seiner Heimatstadt blieb Jürgen Schieferdecker immer eng verbunden. Eine größere Sammlung seiner Werke überreichte er zu verschiedenen Anlässen als Schenkung an die Stadt Meerane. Zu seiner ersten Schenkung im Jahr 2001 gehörten 55 frühe Gouachen, 20 neue Grafiken und zwei plastische Objekte; 2009 und 2012 übergab Jürgen Schieferdecker der Stadt weitere zahlreiche Grafiken, unter anderem aus den Jahren 1978 bis 1989. Dabei war es stets Ansinnen des Künstlers und auch der Stadt Meerane, diese Arbeiten der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich zu machen. Schieferdecker: „Das ist der eigentliche Sinn meiner künstlerischen Arbeit, dass ich wirken will in meiner Zeit!“
Die 2009 im Kunsthaus eröffnete Schieferdecker-Ausstellung wurde 2012 umgestaltet. Die einführenden Worte zu dieser neuen Ausstellung sprach Bürgermeister Professor Dr. Lothar Ungerer. Er beschäftigte sich zum einen mit der Kompliziertheit und zum anderen mit der Ästhetik der Werke Schieferdeckers: „Jürgen Schieferdecker gibt mit seiner Kunst Wegmarkierungen, die dem Betrachter auch die Kompliziertheit pointiert erhellt und Erkenntnisprozesse auslöst... und fordert das Nachdenken über unsere eigenen Verhältnisse, ihre Rechtfertigung und Verbesserung.“ Doch auch die Ästhetik durch Wahrnehmung, Erkenntnis und Wertung komme in seinem künstlerischen Schaffen nicht zu kurz.