Gelebte Städtepartnerschaft auf künstlerischer Ebene
Seit 17. September 2022 ist im Dreiländermuseum Lörrach die Ausstellung „Begegnungen“ von Meeraner und Lörracher Künstlern zu sehen
Städtepartnerschaften leben vom gesellschaftlichen Engagement und den Ideen derer, die sie aktiv pflegen. Die Städtepartnerschaft mit Lörrach in Baden-Württemberg gründete sich bereits vor über dreißig Jahren. Meeranes Bürgermeister Dr. Peter Ohl und Lörrachs Oberbürgermeister Rainer Offergeld besiegelten im September 1990 die Partnerschaft, die seither mit Leben gefüllt wird. Jüngstes Beispiel ist die Gemeinschaftsausstellung „Begegnungen“, die die Kunstvereine Lörrach und Meerane seit dem 17. September gemeinsam im Dreiländermuseum Lörrach präsentieren. Für den Verein Bildende Kunst Lörrach (VBK) mündete bereits im Jahr 2007 ein Austausch mit dem Meeraner Kunstverein (MKV) in eine Gruppenausstellung mit Lörracher Künstlern in der Galerie Art IN in Meerane. „Die aktuell konzipierte Ausstellung ‚Begegnungen‘ zielt darauf hin, den Austausch zwischen beiden Kunstvereinen zu beleben und das Verständnis zwischen Kunstschaffenden und Kunstbetrachtern auf überregionaler Ebene zu fördern – ein Projekt, das auf Kunst und Künstler beider Städte neugierig macht und spannende Sichtweisen eröffnet“, so die Vorsitzende des VBK, Marga Golz. Von den neun beteiligten Künstlern aus der sächsischen Partnerstadt waren fünf zur Vernissage nach Lörrach angereist: Gisela Drewelow, Margitta Hempel, Thorsten Dahlberg, Dr. Hans-Dieter Ilge und Peter Paulitschke. Ihre künstlerischen Mitstreiter Chris Blechschmidt, Uta Illing, Tilmann Röhner und TASSO konnten leider nicht dabei sein. Ebenfalls zur Meeraner Delegation gehörten der Vorsitzende des Kunstvereins Dr. Hans-Gottfried Hempel, Schatzmeister Rainer Hempel und die Galerieleiterin Antje-Gesine Marsch.
Das gewählte Thema „Begegnungen“ lässt Raum für verschiedene Interpretationen. So zeigt sich das Spektrum der Genres wie Druckgraphik, Collagen, Plastiken, Malerei in gegenständlichem, abstraktem oder surrealistischem Stil, Keramiken und Schmuck entsprechend breit. Die Themen beinhalten Motive mit Figürlichem, aber auch Naturimpressionen, Stadtlandschaften, Traumdarstellungen und Fantastisches. Ganz gleich, ob es sich um eine Skulptur, ein Gemälde, eine Zeichnung oder eine Installation handelt: für alle Seiten ist die daraus folgende Begegnung, der Schritt in die Öffentlichkeit, ein Wagnis. Vor allem für die Kunstschaffenden bedeutet es in jedem Fall die „Preisgabe“ von Ureigenem. Aus der Materie, dem Material, lassen sie etwas entstehen; etwas, das anregen und bewegen soll. Für den Betrachter kann Kunst zum Erlebnis werden, wenn er offen für neue Erfahrungen ist und intensive Begegnungen zulässt.
Wie interessiert die Lörracher an dieser Gemeinschaftsausstellung sind, manifestiert sich an der Zahl der Vernissagebesucher: Fast dreihundert Gäste kamen trotz gut gefüllten Kulturkalenders in der Region zur Eröffnung der Exposition in den Lörracher Hebelsaal. Im Anschluss kam es im kleinen Kreis zu guten Gesprächen, intensiven Diskussionen und dem Austausch von Gedanken, Erfahrungen und Plänen.
Bis 16. Oktober ist die Schau im Dreiländermuseum Lörrach zu sehen. In genau einem Jahr wird es vom 20. September bis 19. November 2023 eine Gemeinschaftsausstellung in der Galerie ART IN Meerane geben. Sie titelt „Begegnungen 2.0“.